Katrin Schindele zu Gespräch mit Staatssekretär Dr. Patrick Rapp bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) Freudenstadt

Nicht zuletzt durch die Synergieeffekte mit Industrie, Handwerk und Zulieferern ist der Tourismus ein bedeutendes Thema in der Region. Aus diesem Grund trafen sich Dr. Patrik Rapp, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, Katrin Schindele, Tourismuspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion im Landtag und die Industrie und Handelskammer (IHK) zu einem gemeinsamen Gespräch nach Freudenstadt, um über die Herausforderungen der kommenden Monate und Jahre für die Branche zu sprechen, aber darüber hinaus auch über die Chancen, welche sich aus diesen ergeben. „Der Tourismus in Baden-Württemberg muss als ein eigenständiger Wirtschaftsfaktor begriffen werden, der von einem entsprechenden, überregionalen Gesamtkonzept begleitet wird“, so Katrin Schindele. Die CDU im Landtag setzt sich für eine nachhaltige Entwicklung des Tourismussektors ein, der direkt und indirekt mit zahlreichen weiteren Branchen verbunden ist. Die Wertschätzung drückt sich unter anderem dadurch aus, dass Dr. Patrick Rapp ab dieser Legislaturperiode als erster Staatssekretär in Deutschland eine direkte Zuständigkeit für den Tourismus ausübt. „Durch die Verortung des Tourismus im Wirtschaftsministerium wird seine Bedeutung für Baden-Württemberg noch einmal deutlich unterstrichen“, bemerkte Dr. Patrick Rapp.

Denn dass sich die gesamte Tourismusbranche in einem Strukturwandel befindet, hat sich in den vergangenen Monaten eindrücklich gezeigt. „In der Tourismusbranche wird eine große, auch immaterielle Wertschöpfung generiert. Eine starke Tourismusbranche ist eine großartige Werbung für den Landkreis und die Region. Leben, wo andere Urlaub machen, kommt nicht zuletzt auch den Unternehmen bei der Anwerbung von Fachkräften zu Gute“, so Katrin Schindele. Die Politik hat daher ein großes Interesse an der Aufrechterhaltung und Verbesserung der Strukturen. Denn Reiseveranstalter bieten, oftmals neben ihren tourismusspezifischen Angeboten, auch verlässliche Angebote im öffentlichen Nahverkehr. „Die Unternehmen sind durch ihre soziale Verantwortung im öffentlichen Nahverkehr ein Teil der Region, wodurch die Gesellschaft im ländlichen Raum merklich profitiert“, sagte Peter Wagner, Vorsitzender des Tourismusausschusses der IHK. Aus diesem Grund setzt sich die Landesregierung, etwa durch Förderprogramme wie der „Tourismusförderung Plus“ oder dem „Rettungsschirm ÖPNV“, entschieden für eine Unterstützung der gesamten Branche ein. „Durch Förderprogramme und Kredite helfen wir gezielt den Unternehmen und Strukturen im Land, welche von den Auswirkungen der vergangenen Monate am stärksten betroffen waren“, so Katrin Schindele. Auch indirekt mit dem Tourismus verbundene Branchen, wie etwa die Land- und Forstwirtschaft, profitieren von spezifischen Förderprogrammen. „Gerade unsere Land- und Forstwirtschaft trägt entscheidend zur Pflege unserer schönen Kultur- und Urlaubslandschaft bei. Mit Förderprogrammen wie z.B. LEADER konnten neue Angebote im Bereich Ferien auf dem Bauernhof, dezentrale Hofläden und regionale Anbieter unterstützt werden, welche die Nahversorgung der Menschen in der Region mit unterstützen“, ergänzte Juliane Vees, IHK-Vollversammlungsmitglied und Zweitkandidatin von Katrin Schindele.

Daneben mussten die Unternehmen im vergangenen Jahr zudem auf ihr Eigenkapital zurückgreifen, sodass die Strukturen, vor allem im öffentlichen Nahverkehr, auch in der Krise aufrechterhalten werden konnten. „Das Eigenkapital der Unternehmen dient in der Regel den Investitionen in die Zukunft. Durch zukünftige Erträge und Gewinne der Unternehmen kann dieses wieder zurückgelegt werden. Dafür benötigen sie neben Planungssicherheit eine gute Infrastruktur und mehr Digitalisierung“, sagte Claudia Gläser, Präsidentin der IHK Nordschwarzwald. Aus diesem Grund bildeten einige Landkreise bereits Zweckverbände, um beispielsweise überregional den Ausbau der Digitalisierung voranzutreiben. „Ebenso ist es wichtig, ein überregionales Marketing für den Tourismus in Baden-Württemberg zu schaffen. Da gegenwärtig Reisen über Landesgrenzen hinweg erschwert sind, aber auch für die Zukunft, stehen die Bundesländer untereinander in zunehmender Konkurrenz“, so Tanja Traub, Mitglied der Geschäftsleitung IHK Nordschwarzwald.

Die langfristige Perspektive im Blick, wurde auch intensiv über die Fachkräftegewinnung von morgen gesprochen. „Die Tourismusbranche bietet großartige Möglichkeiten für Arbeitnehmer, beispielsweise auch in Bezug auf Teilzeitarbeit. Dazu müssen den Mitarbeitern gleichzeitig Perspektiven und eine verlässliche Zukunft geboten werden“, merkte Elke Schönborn an, Leiterin der Tourismus Akademie IHK Nordschwarzwald. Zum Abschluss des Gesprächs bedankten sich Staatssekretär Dr. Patrick Rapp und Katrin Schindele bei allen Teilnehmern für die Einladung, sowie die ausführlichen und interessanten Einblicke. Katrin Schindele freute sich über die starke Tourismusbranche im Landkreis Freudenstadt und versicherte, dass sie sich weiter für eine nachhaltige und überregionale Entwicklung und einen Bürokratieabbau einsetzen werde. Dafür wurden bereits weitere gemeinsame Termine ins Auge gefasst, bei welche insbesondere auch das Thema Neugründungen von Unternehmen in der Tourismusbranche behandelt werden sollen.

« Black Forest Finest zeugt von der Kreativität der Tourismusbranche in der Region Über 2 Mio. Euro Breitbandförderung für Gemeinden aus dem Landkreis Freudenstadt »