Katrin Schindele im Gespräch mit dem Bauernverband Nordschwarzwald-Gäu-Enz e.V.

Auch in der Landwirtschaft sind die gestiegenen Energiepreise angekommen und waren ein großes Thema beim gemeinsamen Gespräch von Katrin Schindele mit Gerhard Fassnacht, Daniel Dengler, Falko Roth und Martin Mahron vom Bauernverbands Nordschwarzwald-Gäu-Enz e.V. am vergangenen Freitag. Beim digitalen Austausch gratulierte Katrin Schindele zunächst Gerhard Faßnacht und Daniel Dengler zu ihrer Wahl zum Vorsitzenden, respektive zum stellvertretenden Vorsitzenden des Bauernverbands, der die Landkreise Freudenstadt, Calw, Enz und Böblingen umfasst. „Die gestiegenen Energiepreise, die sich direkt auf die Erzeugerpreise auswirken, belasten Unternehmen über alle Branchen hinweg und Privathaushalte im ganzen Land. In der Landwirtschaft führen sie, neben den unterschiedlichen und oftmals belastenderen Auslegungen durch Bund und Länder von Reglements im gemeinsamen Wirtschaftsraum der EU, zu einer erheblichen Wettbewerbsverzerrung und einer Benachteiligung der landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland gegenüber den internationalen Wettbewerbern. Dass die Lebensmittelpreise zudem auf Kosten der Landwirte ausgetragen werden, ist weder Teil eines nachhaltigen Systems, noch gibt es den landwirtschaftlichen Betrieben die nötige Planungssicherheit, Investitionen, beispielsweise in klimaschonende Produktionsmethoden, zu tätigen“, sagte Gerhard Fassnacht einleitend. „Die Erzeugung von Lebensmitteln durch die heimische Landwirtschaft ist ein elementarer Bestandteil unserer Gesellschaft. Die regionale Produktion ermöglicht eine vernünftige und nachhaltige Lebensmittelerzeugung in ganz Europa. Die Landwirte übernehmen eine erhebliche soziale Verantwortung, indem sie, trotz gestiegener Erzeugerpreise, für bezahlbare Lebensmittelpreise sorgen sollen“, stimmte Katrin Schindele beipflichtend ein. Dabei sind die Energiepreise laut Bauernverband auf einem Niveau angekommen, an dem viele landwirtschaftlichen Betriebe teilweise die Fortführung ihrer Produktion in Frage stellen müssen. Gerade in den vergangenen Monaten hat sich zudem gezeigt, dass mit der Lieferkettenproblematik und der Umweltbelastung durch lange Transportwege die Billigproduktion in Drittländern, oftmals von intransparenter Herkunft und ohne auf EU-Verbraucher-, Umwelt- und Arbeitnehmerschutzgesetze Rücksicht nehmend, hinterfragt werden muss. „Der Import von Lebensmitteln kann weder das Ziel, noch kann das durch bürokratische Hürden bedingte Zurückfahren der Lebensmittelerzeugung in unserer Region eine Lösung sein“, sagte Katrin Schindele. „Eine regionale und nachhaltige Lebensmittelerzeugung ist mit einer Unterstützung und guten Mischung aus konventioneller und ökologischer Landwirtschaft machbar. Hierzu bedarf es, neben einer angemessenen finanziellen Entlohnung für die Landwirte, auch der Wertschätzung der Bevölkerung für die regionalen Betriebe“, betonte Katrin Schindele weiter. Denn eine zunehmende Problematik besteht laut Bauernverband auch darin, dass der Natur- und Artenschutz einseitig zu Lasten der Landwirtschaft ausgetragen wird, ohne teilweise den tatsächlichen Nutzen für die Natur zu hinterfragen. „Ein Beispiel ist hier die Errichtung von Windkrafträdern im Wald, wonach außerhalb des Waldes Ausgleichsflächen in doppelter Größe geschaffen werden müssen. Dabei sind die Windkrafträder und Freiflächen-Photovoltaik nicht ausreichend, die Energiepreise wieder auf ein vertretbares Niveau zurückzuführen, geschweige denn den Energiebedarf in Deutschland annähernd zu decken. Hier wären Zugeständnisse der Gesetzgebung angebracht, allen voran gegenüber der Landwirtschaft, deren Flächen oftmals als Ausgleichsflächen herangezogen werden“ so Gerhard Fassnacht. Zum Abschluss bedankte sich Katrin Schindele für das informative Gespräch und unterstrich, dass nur eine fortgeführte und offene Gesprächsbereitschaft dazu im Stande ist, die Probleme und Zielkonflikte zu lösen und eine Balance aus regionaler Lebensmittelproduktion und Naturschutz im Sinne unserer Gesellschaft zu finden.

Bild: v.l. Gerhard Fassnacht, Daniel Dengler und Katrin Schindele

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