Katrin Schindele zum Austausch mit Elektro Ofzky in Freudenstadt

„Unternehmen müssen neue Wege gehen, um für Auszubildende attraktiv zu sein und Fachkräfte gewinnen und langfristig halten zu können,“ so Klaus-Dieter Ofzky vom gleichnamigen Unternehmen in Freudenstadt einleitend. Ursprünglich in Dietersweiler gegründet kann der Betrieb bereits auf eine über 60-järhige Geschichte zurückblicken.

„Der Fachkräftemangel bedrückt inzwischen so ziemlich jedes Unternehmen. Durch eine positive Außenwirkung können hier einige Betriebe auffallen und Auszubildende, wie auch bereits ausgebildete Fachkräfte, gewinnen. Gesamtgesellschaftlich besteht das Problem jedoch auch dann grundsätzlich weiter. Nicht nur die Betriebe, sondern auch die Kunden müssen sich auf die veränderte Situation einstellen und spüren die Auswirkungen,“ fügte Katrin Schindele an.
Dabei gehört das klassische Handwerk zur Grundsicherung. Und gerade im Bereich der Elektriker zeigen uns die gegenwärtigen Herausforderungen um Energiepreise und -wende, dass ohne gut ausgebildetes Fachpersonal eine solche Herausforderung nicht zu stemmen ist.

„Der Beruf des Elektrikers ist durch die Tätigkeit mit Hightech Produkten und Systemen attraktiv und abwechslungsreich mit Zukunftssicherheit. Neben dem angesprochenen Fachkräftemangel stellen uns jedoch auch die Preissteigerungen vor große Herausforderungen, wenn es etwa darum geht, ein Angebot für langfristige Projekte abzugeben,“ sagte Klaus-Dieter Ofzky.

Gerade im Bereich der öffentlichen Ausschreibungen stehen die sehr volatilen Preise einem vergleichsweise starren Haushalt der Kommunen oder Förderprogrammen gegenüber, welche auf die Preissteigerungen nur schwer oder gar nicht reagieren können.

„Für das Handwerk kann es sich als unattraktiv erweisen ein Angebot abzugeben und gleichzeitig das Risiko steigender Preise tragen zu müssen. So werden Angebote oftmals erst gar nicht abgegeben. Unter Umständen kann es in einigen Bereichen derzeit auch zu Unklarheiten bezüglich unterbrochener Lieferketten und der tatsächlichen Verfügbarkeit von Material kommen, auch wenn in den meisten Bereichen die Produktverfügbarkeit nach wie vor gegeben ist,“ so Katrin Schindele weiter.

Wie mit den bis dato nicht gekannten Preissteigerungen im Angebotsverfahren umgegangen werden soll, gestaltet sich nach wie vor als eine der hauptsächlichen Aufgaben im Vergabewesen. Lagervorhaltung ist dabei in vielen Bereichen nicht das Ideal, da Produkte oftmals direkt auf Baustellen geliefert werden und eine entsprechende Lagerhaltung mit zusätzlicher Administration und Kosten verbunden wäre, was wiederum zu weiteren Preissteigerungen führen würde. Zudem können die Betriebe so nicht flexibel auf sich verändernde Kundenwünsche oder sich geänderte Anforderungen eingehen.

„Als weiteren Lösungsansatz für die Preisanpassung während der Projektlaufzeit, könnte auch eine Indexanpassung eingeführt werden, wie man sie auch aus anderen Bereichen kennt. Dies wäre für die Auftraggeber- und Auftragnehmerseite eine faire und nachvollziehbare Umsetzung der Kostensteigerung während der Projektlaufzeit. Auch bezüglich eines fehlenden, digitalen Vergabeportals von öffentlichen Aufträgen, bei welchem Ausschreibungen gesammelt ausgeschrieben werden, sollte schnell nachgeholfen werden. Bisher hängt viel von der Eigeninitiative der Unternehmen ab, ob überhaupt Ausschreibungen gefunden werden,“ bemerkte Klaus-Dieter Ofzky.

Dabei hat die Zahl der Ausschreibungen, im privaten, sowie im öffentlichen Bereich, bereits merklich nachgelassen.

„Besonders betroffen ist hiervon auch der soziale Wohnungsbau, der an vielen Stellen bereits so nicht mehr möglich ist und zu anderen Zeiten hätte günstiger realisiert werden können,“ so Katrin Schindele abschließend.

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