Kolumne in der Neckar Chronik am 01.September 2022

Bilder von heftigen Waldbränden kannten wir bisher vor allem aus Übersee. Doch die anhaltende Trockenheit und große Hitze in diesem Sommer zeigen auch bei uns in Europa vergleichbare Ausmaße. Zu niedrige Pegelstände führen, um nur einige Beispiele zu nennen, zu Ernteausfällen, einer dezimierten Stromproduktion, einer erschwerten Kühlung von Industriebetrieben und einer Behinderung der Flussschifffahrt. Dies hat wiederum die weitere Unterbrechung von Lieferketten, sowie Engpässe bei der Versorgung und noch höhere Preise bei Energie, Lebensmitteln und vielen weiteren Produkten zur Folge. Der ausgetrocknete Boden kann seinerseits Wasser nicht schnell genug aufnehmen, wodurch bei Unwettern die Gefahr von Hochwasser oder Sturzfluten steigen kann. Auch in Zukunft müssen wir uns auf Perioden der Trockenheit und Hitze, sowie zahlreichere und heftigere Unwetter in Verbindung mit Hochwassergefahr einstellen.

Die CDU setzt sich daher stark für eine bestmögliche Vorbereitung und den raschen, weiteren Ausbau des Bevölkerungs- und Katastrophenschutzes ein. Dieser wird bei der Fraktionsklausur der CDU-Landtagsfraktion bei uns im Landkreis Freudenstadt prominent auf der Tagesordnung stehen. Es geht darum, Zuständigkeiten zu klären, Pläne zu entwerfen, Koordination und Kooperation zu stärken, Infrastruktur und Kompetenzen auszubauen, sowie die Einsatzkräfte mit entsprechender Ausrüstung zu unterstützen. Dem Bevölkerungs- und Katastrophenschutz kommt, ob hauptberuflich oder ehrenamtlich, eine besonders wichtige Rolle für unsere Gesellschaft zu. Gerne lade ich auch Sie zum Bürgerempfang am 13.September, ab 18.30 Uhr, ins Kurhaus in Freudenstadt ein, um auch mit Ihnen gemeinsam ins Gespräch zu kommen (Anmeldung unter: mittendrin.fraktion.info).

Dieser Sommer hat jedoch auch gezeigt, dass wir uns im europäischen Kontext besser aufstellen und unsere Zusammenarbeit stärken müssen. Deutsche Feuerwehrleute, die ihre Kollegen in Griechenland in den vergangenen Monaten bei der dortigen Waldbrandbekämpfung unterstützt hatten, sind ein guter Anfang. Gerade hinsichtlich der besonderen Lage in unserem Landkreis, zwischen bewirtschaftetem Wald und Nationalpark, könnten wir in Zukunft ebenso auf die Hilfe unserer Nachbarn angewiesen sein. Die unterschiedlichen Bedingungen machen es auch notwendig, alle Möglichkeiten des Bevölkerungs- und Katastrophenschutzes zu analysieren und auf die spezifischen Gegebenheiten zuzuschneiden. Dabei können wir von den Erfahrungen unserer internationalen Partner lernen und prüfen, ob deren Maßnahmen auch bei uns Anwendung finden können, beispielsweise wenn es um die Beschaffung von Löschflugzeugen und -helikoptern oder, wie in Australien gängig, kontrollierter Feuer zur regelmäßigen Beseitigung von Totholz geht. Vorbereitung ist die halbe Miete. Denn schon Benjamin Franklin wusste: „Indem man sich nicht vorbereitet, bereitet man sein Scheitern vor.“

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