Freudenstadt-Horb (pl) Lebenserfahrungen und politische Forderungen von Frauen, die mit beiden Beinen im Leben stehen, das wollte die CDU-Landtagskandidatin Katrin Schindele bei ihrem Gespräch mit Frauen im ländlichen Raum hören. Coronabedingt fand die Veranstaltung für Frauen des gesamten Landkreises natürlich als Videokonferenz statt, trotz des „technischen Abstands“ fanden die Teilnehmerinnen zu einem erstaunlich offenen und vertrauten Austausch.


Die Teilnehmerinnen schilderten offen ihre Erfahrungen als Frauen in Mehrfachbelastung. Wer sich zwischen den anspruchsvollen Aufgaben Ausbildung/Beruf, Familie, Betreuung von Kindern/pflegebedürftigen Angehörigen zerreißt, der muss aufpassen, noch ausreichend zur Erholung und zur Pflege eigener Interessen zu kommen. Gerade Frauen stellen ihre eigenen Bedürfnisse ja allzu leicht hinten an, um alle um sich herum zufrieden zu stellen – so auch jetzt bsp. coronabedingt im Homeoffice mit jüngeren Schulkindern zu Hause. Ebenso kam das Thema der gleichen Entlohnung für Frauen auf den Tisch, weiterhin wünschten sich die Teilnehmerinnen mehr gesellschaftliche Anerkennung für die Aufgabe der vieljährigen Kindererziehung, die sich künftig auch spürbarer in finanzieller Anerkennung sowie in Rentenjahren ausdrücken sollte. Außerdem sollte Kindererziehung mit keiner oder nur Teilzeit-Berufstätigkeit nicht mehr wie bisher als Karrierebremse fungieren. Berufstätige Mütter wünschten sich bessere Kinderbetreuung – auch flexiblere Betreuungszeiten, das sei im ländlichen Raum weitaus unflexibler als in Großstädten. Die Mütter, die in den ersten Lebensjahren auf ihren Beruf verzichteten, monierten die Selbstverständlichkeit, mit der der Staat hier mit zu wenig Finanzunterstützung reagierte. Immerhin ist das Großziehen von Kindern ein gesellschaftlich höchst relevanter Beitrag, der nicht zu einseitig als „Privatvergnügen der Mütter“ gewertet werden dürfe, waren sich alle einig. Auch die Rolle von Ehemännern und Vätern wurde diskutiert, hier wurden Änderungen dankbar benannt, doch bestehe weiterhin erheblicher Handlungsbedarf.


Die CDU-Landtagskandidatin Schindele betonte, wie wichtig es sei, dass diese weiblichen Lebenswirklichkeiten deutlich stärker in die Parlamente gebracht werden müssen, um Änderungen konkret voranzubringen. Dazu hilft es tatsächlich, dass da gerade auch Frauen in Landtagen und Bundestag, aber auch in Stadt- und Kreisräten sitzen und genau wissen, von welcher Lebensrealität sie reden. Im Gespräch war deutlich, dass die junge Landtagskandidatin – selbst verheiratet und berufstätig – äußerst genau weiß, wo den Frauen „der Schuh drückt“. Wenn sie für den Landkreis Freudenstadt in den Landtag einzieht, diese Themen voranbringen möchte, brauchte sie nicht mehr eigens zu versprechen, sondern das war an ihrem persönlichen Engagement klar ablesbar. Schindele betonte außerdem, dass sie gerade für diese Anliegen weiterhin ein offenes Ohr hat und gern im persönlichen Gespräch sowie über Telefon und Email für jede Frau erreichbar ist.


Mit einem wichtigen Missverständnis zum Wort „Landfrauen“ räumte die CDU-Zweitkandidatin für den Landtag und Präsidentin der Landfrauen Württemberg-Hohenzollern Juliane Vees im Impulsvortrag zum Thema Frauen im ländlichen Raum auf. „Landfrauen“ sind, neben Bäuerinnen , alle Frauen, die im ländlichen Raum leben und sich mit ihren spezifischen Problemen vernetzen. Eine „Landfrau“ ist in diesem Sinn eine Frau, die durchaus auch im städtisch geprägten Horb oder Freudenstadt leben kann, denn auch diese Städte zählen zum ländlichen Raum, der in Baden-Württemberg einen breiten Raum einnimmt und hervorragende Lebensqualität bietet. „Wichtig ist, dass sich Frauen vernetzen und ihre Stimme einbringen, wenn es um ihre Belange geht. Wir haben etwas zu sagen und sollten dies auch in politischen Gremien und Verbänden tun“, so Vees.


Beispiele um sich zu vernetzen findet man hier: https://www.landfrauenverband-wh.de
Frauennetzwerk Freudenstadt: https://www.frauennetzwerk-freudenstadt.de

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