Kolumne in der Neckar Chronik am 09.Juni 2022

Während weltweit die Preise steigen, besonders bei Energie und Lebensmitteln, leiden mehr als 800 Millionen Menschen an Hunger – Tendenz steigend. Und auch bei uns hat die Zahl derer, die von Tafeln und anderen Hilfsorganisationen abhängig sind, deutlich zugenommen. Die Ukraine gilt als Kornkammer Europas und ist für die Nahrungsmittelsicherheit vieler weiterer Staaten essentiell. Der Krieg Russlands führt dazu, dass ukrainisches Getreide nicht exportiert werden kann und stellt die Welt vor zusätzliche Herausforderungen.
Während günstige Lebensmittelpreise für viele Menschen mit niedrigerem Einkommen unabdingbar sind, haben die günstigen Nahrungsmittel an anderer Stelle auch dazu geführt, dass ein Teil ihrer Wertschätzung verloren ging. In Deutschland werden im Jahr im Durchschnitt über 12 Millionen Tonnen Lebensmittel verschwendet. Dabei fallen nach Schätzungen der Vereinten Nationen bereits vom Acker bis zum Teller weltweit etwa ein Drittel der produzierten Lebensmittel weg.
Daher hat das CDU-geführte Ernährungsministerium die Reduzierung der Lebensmittelverschwendung als einen Leitsatz in seiner Ernährungsstrategie verankert. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf den Ausbau der regionalen Lebensmittelerzeugung und -vermarktung gelegt – durch Initiativen, Qualitätssiegel, Förderprogramme und Informationskampagnen. Denn die Reduzierung von Verschwendung und die Unterstützung regionaler und saisonaler Produkte leisten einen aktiven Beitrag zur Ressourcenschonung.
Hinter der Produktion von Lebensmitteln steckt viel harte Arbeit und durch die Unterstützung von regionalen und saisonalen Produkten mit einem Preis, der für die Landwirte auskömmlich ist, können heimische Landwirtschaft und Wirtschaftskreisläufe gefördert, sowie Familienbetriebe erhalten bleiben, die teilweise bereits seit mehreren Generationen für unser Wohl sorgen.
Unter anderem durch die CDU-Kampagne „Verwenden statt verschwenden“, soll auf die Thematik hingewiesen werden. So sollen in den Schulen bereits die Kleinsten mit dem richtigen Umgang mit Lebensmitteln vertraut gemacht und das Wissen rund um Ernährung im Lehrplan verankert werden. Durch den Ausbau kochschulischer Angebote sollen Grundkenntnisse des Kochens und die Aufmerksamkeit gegenüber Verschwendung vermittelt werden. Auch die Entschärfung des Mindesthaltbarkeitsdatums, die Weitergabe von unverkauften Lebensmitteln an Tafeln oder Hilfsorganisationen, sowie die Umsatzsteuerbefreiung dieser Lebensmittel, die Mitnahmemöglichkeit für übrig gebliebenes Essen in Kantinen, als auch die Verwertung und Vermarktung von Wildbret, um auf hochwertige und natürliche Wildprodukte aufmerksam zu machen, sollen ihren Teil dazu beitragen.
Die Kampagne „Verwenden statt verschwenden“ ist ein erster Schritt, der Verschwendung von Lebensmitteln entgegenzutreten und ihre Wertschätzung zu erhöhen. Auch Sie können Ihren Teil dazu beitragen! Nähere Informationen finden Sie unter www.verwendung-statt-verschwendung.de

« Ein Leben für die Greifvögel Technisches Hilfswerk bekommt neues Gebäude »