Frauenhilfe Freudenstadt e.V. ist eine wichtige Anlaufstelle für Frauen in Not

15 Frauen aus unterschiedlichen Berufen hatten den Verein ursprünglich gemeinsam gegründet und brachten dadurch jeweils ihre berufliche Vorerfahrung in die ehrenamtliche Arbeit mit ein. Größtenteils finanziert aus Spenden, sowie kostenlos zur Verfügung gestellten Anlaufstellen in Freudenstadt und Horb, sieht die Frauenhilfe ihre Arbeit durch die unstetige Finanzierung gefährdet.

„Zu Beginn wurde die gesamte Arbeit ehrenamtlich geleistet. In der Zwischenzeit haben wir mit Iris Wiedmaier eine hauptamtlich tätige Mitarbeiterin gewinnen können. Das Gros der Arbeit wird jedoch immer noch ehrenamtlich geleistet,“ betonte Martina Sillmann.

Dabei wird vor allem auf den fachlichen Hintergrund der Mitarbeiterinnen, sowie regelmäßige Fortbildungen geachtet, um die Qualität der Beratung aufrecht erhalten zu können, wodurch sich auch klare Rahmenbedingungen bezüglich der Leistungen des Vereins und der Zuteilung von Ressourcen ergeben. Der Verein bietet Beratung für von Gewalt betroffene oder bedrohte Frauen an, begleitet diese bei Bedarf auch zu Gericht und Ämtern oder vermittelt Kontakte zu therapeutischen Angeboten.

„Neben der Beratung richtet sich das Engagement des Vereins auf die Präventionsarbeit, vor allem an Schulen, und die Öffentlichkeitsarbeit. Bei Letzterer geht es darum, Frauen auf die Hilfsmöglichkeiten des Vereins aufmerksam zu machen und ihnen eine Kontaktaufnahme zu erleichtern. Auch Familie, Nachbarbarschaft und Bekannte sollen für Hilfsmöglichkeiten sensibilisiert werden,“ fügte Ulrike Schweizer an.

Bei der Präventionsarbeit wird Schülerinnen und Schülern vermittelt, was eine gute Beziehung ausmacht. „Wir wollen den Jugendlichen aufzeigen, dass jede und jeder von ihnen das Recht hat, mit Respekt behandelt zu werden,“ erklärte Ulrike Schweizer. „Wir hoffen, dass sich ihre Beziehungen dadurch friedvoll entwickeln können. Wichtig ist uns aber auch, dass sie wissen, wo es Hilfe gibt, falls der Partner oder die Partnerin Gewalt ausübt.“
Der Verein setzt sich daher auch stark dafür ein, dass diese Thematik im Unterricht behandelt wird und in die Lehrpläne aufgenommen wird. Konfliktreiche Situationen im Elternhaus oder bereits eigene Erfahrungen belasten auch viele Kinder und Jugendliche. Diese Belastungen können als generationenübergreifendes Thema weitergetragen werden.

„In den vergangenen Jahren hatten wir im Durchschnitt 150 Klientinnen, die unsere Hilfe in Anspruch nehmen konnten. Während der vergangenen Monate stieg die Zahl auf 170 an und wir gehen davon aus, dass, auch aufgrund der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung, sie auch in Zukunft leider noch steigen wird. Die Frauen kommen dabei aus allen Gesellschaftsschichten und haben jegliches Alter. Auch aufgrund der Kapazitätsproblematik nehmen wir uns ausschließlich der Belange von Frauen an. Wir sind auch froh darüber, dass es über die Akademie- Eigensinn nun eine Anlaufstelle für Täter gibt,“ sagte Iris Wiedmaier.
Aufgrund dieser Zunahme spielt auch die Platzproblematik in sicheren Unterkünften, aber auch schon bereits in der Beratung, eine immer größere Rolle. In Baden-Württemberg fehlen im Jahr im Schnitt etwa 800 Frauenhausplätze. Die bisherigen Leistungen können auch nur dadurch gewährleistet werden, weil die unterschiedlichen Organisationen, Ämter und Stellen untereinander gut vernetzt sind und sich gegenseitig unterstützen.
„Einerseits freut es mich, dass die Frauenhilfe eine Anlaufstelle für Frauen in Not bietet und diese Hilfe auch gut angenommen wird, andererseits wäre es mir lieber, wenn diese Anlaufstelle gar nicht nötig wäre. Ich bin beeindruckt vom Engagement des Vereins und möchte die Bedeutung ihrer Arbeit für die Frauen in unserer Region nachdrücklich unterstreichen,“ so Katrin Schindele abschließend.

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